Kulturelle Erlebnisse sind das Salz in der Suppe des Alltags. Sie bereichern unser gesellschaftliches Leben jenseits seiner materialistischen Seite. Als #KulturFlaneur teile ich in Form von Essays, Reportagen und Kritiken meine eigenen kulturelle Erlebnisse und stelle aktuelle gesellschaftspolitische Bezüge her, wann immer ich dazu (hoffentlich originelle) Ideen habe. Der #KulturFlaneur ist eine Einladung zum Mitmachen, zum Entdecken und Nachdenken von und über den Reichtum kultureller Vielfalt, der uns umgibt.
Ich freue mich über faire Kommentierungen, wenn sie das Ziel haben, Diskussionen voranzutreiben. Der #KulturFlaneur soll wie meine parallele Seite als #PolitikFlaneur ein klares Zeichen setzen gegen die unzulässige Verkürzung von Argumenten, gegen Hetze und Bösartigkeit in der politisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzung.
- Vaters Schuld im ÜberschwemmungsgebietÜber eine moderne Deutung von Mozarts Oper „Idomeneo“ in Stuttgart Wer erzieht, erwirbt sich – wenn es gut geht – bleibende Verdienste. Aber unweigerlich geht damit einher, sich schuldig zu machen; ...
- Kein Mensch ist „süß“ – Eine SprachkritikWarum kein Mensch illegal ist – und auch nicht „süß“ Sie finde ihn „total süß“, sagt die junge Frau über ihren Freund und blickt treuherzig. Besonders „wenn er versucht, die Hemden ...
- Eine Aura kann man nicht ausstellenÜber Musiker-Museen in Deutschland Wie klingt Deutschland? Ganz gewiss vielstimmig: laut und trotzig, wie auch leise und schüchtern. Deutsche Musik klingt gleichermaßen nach glasklarem Barock wie nach ruppigem Deutschrap, lärmt mit ...
- Vertreibung aus dem ParadiesEindrücke über Gerhart Hauptmann Die schlesischen Weber hatten keine Häuser. Sie waren bitterarm, verlorene Gestalten im Mühlwerk von Ausbeutung und Ungerechtigkeit. Ein löchriges Dach über dem Kopf, eine Hütte irgendwo, das ...
- Und der Jubel wird grenzenlos seinEuropas Tanz um die Freiheit – neu gehört in Beethovens 7. Sinfonie Zweihundert Stundenkilometer auf der Schiene, irgendwo am Rhein, auf dem Weg von Amsterdam nach Wien. Ein ICE jagt grenzüberschreitend ...
- Kleiner Ausflug ins KonservativeSieben Miniaturen, erlebt auf einer Reise durch Polen Krakow, früher Nachmittag Die Maisonne wärmt die Straßen der alten Residenzstadt, vom Berg leuchtet die stolze Burg der polnischen Könige. Das Leben beginnt zu ...
- Gutgelaunt Richtung AbgrundWagners „Rheingold“ und die Schuldenbremse Mit diesem alt gewordenen Patriarchen würde kein Familienunternehmen glücklich werden. Selbstbezogen regiert er sein Reich, seine Familie lungert verwöhnt herum. Schlapp und ohne eigene Meinung lässt ...
- Alte Männer und ihre KofferÜber „Minetti“ im Theater und Gerhard Schröder im wirklichen Leben Es wäre doch eine schöne Vorstellung, wenn ein alter Mensch seine Verdienste, die Nachweise der eigenen Unverzichtbarkeit, in einem Koffer mit ...
- „Ehre ist Zwang genug“ – Eine Tugend stürzt abÜber den Verfall der Selbstachtung im politischen Diskurs „Ehr is dwang nog – Ehre ist Zwang genug.“ Dieser aus dem Mittelalter stammende Spruch ziert ein Kaufmannshaus in Münster. Die Historikerin und ...
- Vom Blick der Ergebenheit auf große AufgabenNachdenken über Jeff Walls Fotokunstwerk „Restoration“ – und den neuen Bahnhof von Stuttgart Eine junge Frau blickt in die Weite. Sie hat dunkle Haare, ein scharf geschnittenes Gesicht, trägt eine Brille ...
- Kein Entrinnen aus der VorstadtEine Erzählung – anlässlich der Uraufführung von „Dora“ an der Oper Stuttgart Prolog Die Vorstadt liegt wenige Kilometer außerhalb der Metropole. Man erreicht sie mehr schlecht als recht mit den Fahrzeugen des ...
- Immersive Art – and Politics?Die moderne Lust am Mittendrin-Erlebnis Hereinspaziert! Das ultimative Erlebnis wartet. Es ist fast wie früher auf dem Jahrmarkt: „Eine Frau ohne Beine! Öffentliche Hinrichtung ohne Blut!“ Schaudernd und zögerlich stand man ...
- Verirrt im Virtuellen, ratlos in der RealitätDoug Aitkens Videokunst und Freys Mini-Stuttgart – Zwei Ausstellungsbesuche Das Licht kam aus Neonröhren. Wenn Wolfgang Frey (1960 – 2012) sein Lebenswerk betrat, seine „Festung der Einsamkeit“ (so das Stuttgarter Kulturprojekt ...
- Fünfzig Jahre nach Ho Chi MinhMit dem Rad durch Vietnam und Kambodscha – ein politisch geprägter Reisebericht Von Hubert Seiter Hubert Seiter war von 1996 bis 2016 Geschäftsführer der Rentenversicherung Baden-Württemberg. Ehrenamtlich engagierte er sich in ...
- Winternachtstraum – Ein KulturspaziergangIn schweren Zeiten unterwegs zu einer barocken Feier des Lebens Tausendfach berühren weiße Tupfer den Asphalt, ein steter Strom nimmermüder Zwecklosigkeit, denn sogleich schmilzt das Weiß dahin, wenn es den Boden ...
- Ideale Fehlbesetzung für das große GlückWolf Biermann erzählt vom ewigen Kampf für die Freiheit Natürlich steht am Anfang die Gitarre. Noch bevor Wolf Biermann irgendetwas gesagt hat in einer Podcast-Aufnahme, die erst enden soll, wenn der ...
- Aktuell kein Messias in SichtEine politische Textarbeit über Händels Oratorium „Messiah“ Herbstregen in Deutschland. Die Tropfen platschen auf die Windschutzscheibe, breiten sich aus, bis der unermüdliche Wischer sie zur Seite schaufelt. Es dämmert ungewohnt früh. ...
- Hamilton? Seibold? Ideen zu einer ParalleleÜber das Politik-Musical „Hamilton“ und was man in Deutschland daraus lernen könnte Vielleicht könnte es „Seibold“ heißen? Eignet sich der Name für Rap-Reime? Der Vorname wäre schon mal vielversprechend: Kaspar. Kaspar ...
- Die eingestürzte Welt des HändedrucksEine Geschwistergeschichte Nun war es schon wieder ein warmer Sommer gewesen, und die Sonne flirrte auch heute vom wolkenlos blauen Himmel. Nur Schattenplätze stellten Schweißfreiheit in Aussicht. Und wer sich unter ...
- Hockneys bunter Blick durch die GlaswandÜber zwei Bilder zum Entlanglaufen, und was sie uns sagen Eine Frau findet sich plötzlich allein auf der Welt wieder. Was als Wochenendausflug in eine idyllisch im Wald gelegene Berghütte begonnen ...
- Die Signatur – Ein BucherlebnisDer berühmte Autor ist spindeldürr und groß wie ein Basketballspieler. Schütteres blondes Haar krönt seinen schmalen Kopf, ein Spitzbart ziert das hagere, brillenlose Gesicht. 18 Romane hat er schon geschrieben ...
- Wokes Kunstvergnügen in Söders ReichweiteNicole Eisenman im Münchner Museum Brandhorst – ein Ausstellungsbesuch Frühlingsgrün schimmert es im Geäst der Bäume. Saftiges Gras deckt die Wiese. Tauben flattern, ein Hund tollt herum. Fast schon Schwabing ist ...
- Mal mehr Mozart, mal mehr ZufallWenn KI Klassik komponiert – Ein Konzerterlebnis Unterlegt vom Geschnatter der restlichen Streicher stürmt zunächst das drängende Cello auf die abwartende erste Violine ein; dann umgekehrt. Irgendwann im weiteren Verlauf einigen ...
- Ein Wessi staunt im „Elefantenklo“Das Bauernkriegspanorama von Bad Frankenhausen Die guten alten Zeiten waren noch niemals gut. Sie waren ungerecht, staubig und versprachen einen frühen Tod. Zu den rätselhaftesten Freizeitvergnügungen unserer Zeit zählen daher Mittelalterfeste. ...
- Wegschmeißen oder Weiterlesen?Als Zuschauer beim „Literarischen Quartett“ – eine Erfahrung Das Sprechen über Literatur steckt voller Risiken. „Nicht verraten!”, schreit der eine, wenn das Gegenüber ansetzt, die Pointe aus dem Buch zu erzählen, ...
- Doppelter Tumult auf den RücksitzenEine Assoziation zur Neuinszenierung von Puccinis „Il trittico“ in Hamburg Schon zu lange dauert die Fahrt. Kilometer um Kilometer zieht sich die Autobahn dahin. Tochter und Sohn sind festgeschnallt auf der ...
- Vom Frieden träumen, im Krieg aufwachenÜber die Aktualität des Musicals „Hair“ am Staatstheater in Saarbrücken Es wäre eine bösartige Verkürzung, würde behauptet, dass Deutschland gespalten sei über die Frage von Krieg oder Frieden. Es mag zwar ...
- Der Ring des DiktatorsZwei Ringe und das Kriegsglück – eine moderne Parabel Er stand auf seines Daches Zinnen, er schaute mit vergnügten Sinnen auf das beherrschte Samos hin. „Dies alles ist mir untertänig,“ begann er zu Ägyptens König, „Gestehe, ...
- Den Göttern sind die Zügel längst entglittenZur Neuinszenierung der „Götterdämmerung“ in Stuttgart Vier normale Geschichten Vier ganz normale Geschichten aus dem ganz normalen Leben, das uns umgibt: Die erste: Eine Frau und ein Mann lieben sich innig und aufrichtig. ...
- Schiller war schon in SindelfingenEine kurze Reise zu zwei Buchstaben-Erlebnissen Briefe, überall Briefe. Es ist wie aus der Zeit gefallen, was da zu besichtigen ist auf der Bühne des Stuttgarter Schauspielhauses. Denn wer schreibt noch ...
- Wo ist sie hin? – Ein Rätsel in TierbildernWährend der Böller-Krawalle in der Silvesternacht war eine menschliche Empfindung auf der Flucht. Welche? Sie kann eine Löwin sein. Sie kann ihre Kinder entschlossen behüten und verteidigen, damit sie selbst großartige Löwinnen ...
- Der Paradiesbaum – Eine WeihnachtsgeschichteEs war noch dunkel draußen, … … als Melli aufwachte. Das kalte Licht der Straßenlaterne tauchte das Schlafzimmer in dumpfen Dämmer: der Wäscheständer, der längst hätte abgeräumt werden müssen; der Kleiderschrank, ...
- Der Klang der neuen Zeit – Zwei KonzertbesucheMünchen, Herbst 1992 Das Konzert galt schon im Vorfeld als so legendär, dass jeder Platz ausverkauft war. Auch die schmalen harten Chorbänke hinter dem Orchester würden gefüllt sein bis auf den ...
- Versagen und Hoffnung in einer Männer-WeltZur Wiederaufnahme des „Siegfried“ an der Stuttgarter Oper Diese Welt der Männer ist ein einziges, trostloses Grauen, innerlich wie äußerlich. Sie ist heruntergekommen, dreckig, verschlagen. Dort wächst Siegfried auf, der Held ...
- Der junge Mann ganz links obenMahlers fünfte Sinfonie, anders gehört Der junge Mann sitzt ganz hinten, ganz oben auf dem gestuften Podium, äußerste linke Ecke, und er liest. Er liest, während die Orchestermusiker nach und nach ...
- Die Schmetterlinge sterben überallÜber die Oper „Madame Butterfly“, derzeit auf der Seebühne Bregenz Die junge alleinerziehende Mutter ist verzweifelt. Als Teenager hatte sie viel zu früh geheiratet und ein Kind zur Welt gebracht. Nein, ...
- Rucksack und Rücksicht – Ein Reise-EssayHinaus in die Welt! Es ist Sommerzeit, die Sonne scheint, mehr als es uns und der Natur guttut. Urlaub steht an, die „wertvollsten Wochen des Jahres“, wie eine Werbung einmal versprach. ...
- Mauersegler, könnt Ihr nicht bleiben?Eine Fabel-hafte Idee für den nächsten Winter Schon im Aufbruch, Ihr Mauersegler? So bleibt doch noch! Wir brauchen Euer quirliges Leben so sehr im lichtblauen Äther dieses Sommers über den Häusern und ...
- Letzte Chance! Korallen in Baden-Baden!Noch bis 26. Juni: Wie Politik und Kunst zu Schönheit werden Stumm bewegt im Wasser der Tropen, in ihrer ungezählten Vielfalt und mit ihrem blendend-bunten Farbenreichtum sind sie ein großes Lachen. ...
- Aber wir haben den DaimlerDie fünf Tage von Richard Wagner in Stuttgart Über die besondere Magie der Begegnung von Richard Wagner und der Stadt Stuttgart im Jahr 1864 hätte man sich natürlich schon viel früher ...
- „Sie dürfen!“ – Ein Wort hat KonjunkturEine sprach-politische Betrachtung über das Wort „Dürfen“ in einer freien Gesellschaft „Das wird man doch noch sagen dürfen“, schnauzt der Querdenker in die bereitstehenden Mikrofone der angeblichen „Lügenpresse“ – und unterstellt ...
- Starke Frauen und ein machtgeplagter GottZur Neuinszenierung der „Walküre“ in Stuttgart Stille im dunklen Saal. Die Oper beginnt. Rauschhaft schwillt die Musik an. Ein Freund von Wagner-Musik, dem es an eigener, anderweitiger Drogenerfahrung mangelt, könnte sich ...
- Die feine Klinge der IronieÜber Spott und Ironie – und das Buch „Spottlichter“ von Wolfram Hirche Beim Spott sind die Rollen unfair verteilt. Hat der Spottende seine Freude daran, so leckt der Verspottete sich voller ...
- Die Suche nach dem wahren ValentinDiese Geschichte beginnt im antiken Rom, heiß war es dort und der Staub machte durstig. Sie wird erzählen von vierfachem Mord, florierendem Leichentourismus im Mittelalter, sie wird Station machen bei ...
- Bitte alles aussteigen! – Eine Reise zum HassStuttgart Hauptbahnhof – bitte alles aussteigen! Willkommen in der ersten Station unserer Reise zum Hass. Gebaut wird viel rund um den nun schon ziemlich heruntergekommenen Kopfbahnhof. Dreißig Jahren wurde diskutiert ...
- Violetta könnte lebenZur Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi Wie wäre das Leben der jungen Frau verlaufen, wenn sie nicht schon als junges Mädchen hätte arbeiten müssen in einer Spelunke auf dem Land? ...
- Geschichte vom Pferd (10. Dezember 2021)Wie das Schöne politisch wird – eine Stuttgart-Erfahrung Ein Pferd sollte her! Wir befinden uns in Stuttgart, das ein Pferd in seinem Wappen führt, weil sein Name sich von einem Garten ...
- Buchmesse: Drei ErkenntnisseNach links, und wieder zurück, nach links und wieder zurück, nach links … entspannt beobachten die rot gekleideten Damen am Einlass der Frankfurter Buchmesse den ausgedehnten Zickzack-Lauf des Besuchers durch ...
- Verhüllter Triumph (30. September 2021)Was ist große Kunst? Die Mona Lisa, vielleicht das berühmteste Kunstwerk der Welt, ist nicht sehr groß. Nur 53 auf 77 Zentimeter misst das Gemälde mit dem rätselhaften Lächeln der ...
- Unbeugsam-weiblich gegen den „Ökozid“ (27. September 2021)Am Tag nach der Wahl steht nicht viel fest. Aber vermutlich wird es ein Mann sein, der Angela Merkel im Kanzleramt folgen wird. Er wird einlösen müssen, was die heutige ...
- Zwei Männer und eine Madonna (10. August 2021)Dies ist eine Geschichte über die Zeit, über Kunst und über Geld. Es ist auch die Geschichte vom Lebensweg der Männer Jakob und Reinhold, die sich nach 500 Jahren auf ...
- Die Tonleiter des Glücks – Kultur und Provinz (29. Juli 2021)Die junge Frau sitzt im Regionalzug. Der Schaffner pfeift, und der Zug setzt sich in Bewegung. Sie blickt aus dem Fenster und beginnt zu summen. Im Zug herrscht Unsicherheit. Was ...
- Werther liebt und stalktZur Oper „Werther“ von Jules Massenet Zwei Menschen begegnen sich, und manchmal entsteht Liebe zwischen ihnen. „Ein Tropfen Liebe“, sagte der französische Literat Blaise Pascal, „ist mehr als ein Ozean Verstand“. ...